Gemeinsam haben wir Hitler besiegt, besiegen wir also auch Putin, so lautete der Social-Media-Aufruf Wladimir Selenskijys

Viele glauben der längste Krieg des zweiten Jahrtausends dauere erst seit 24. Februar 2022 an – weit gefehlt, er geht bereits ins neunte Jahr!

        Ein historischer Beitrag von                                                                         Alois-Felix Mairoll

                                                                       (Quelle:Merkur.de)

 

LESEZEICHEN:

Gemeinsam haben wir Hitler besiegt, besiegen wir also auch Putin, so lautete der Twitter-Aufruf Wladimir Selenskijys

Ukraine-Konflikt – eine Übersicht seit Kriegsausbruch vor und nach dem Februar 2022

Doch dann kam der 24. Februar 2022

Die Ukraine seit dem Zerfall der Sowjetunion ein völlig eigenständiger Staat, die Euromaidan-Proteste spalten das Land

Die Eingliederung der Krim

Ukraine-Krise: Bürgerkriegsähnliche Zustände im Donbass

Das Minsker Abkommen

Russlands Angst vor einem Nato-Beitritt der Ukraine

Wie Putin die Präsenz von NATO-Truppen verhindern will

 

Gemeinsam haben wir Hitler besiegt, besiegen wir also auch Putin, so lautete der Twitter-Aufruf Wladimir Selenskijys

Auch der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba schloss sich dem Aufruf an. Via Twitter schrieb er, dass „alle Ausländer“, die bereit sind, die Ukraine und die „Weltordnung als Teil der internationalen Legion der Territorial-verteidigung der Ukraine zu verteidigen“ eingeladen seien, sich an die ukrainischen Botschaften zu wenden.

 

Ukraine-Konflikt – eine Übersicht seit Kriegsausbruch vor und nach dem Februar 2022

Vor mehr als drei Jahrzehnten erklärte die Ukraine ihre Unabhängigkeit von der Sowjetunion - der Beginn eines Konflikts, der Tausende Menschen das Leben kostete und weiter eskalieren könnte.

 

Doch dann kam der 24. Februar 2022

Greift Russland die Ukraine an? Seit Wochen steht diese bange Frage im Ukraine-Konflikt nun schon im Raum. Der Kreml beteuert zwar, man plane nichts dergleichen - und erklärte außerdem unlängst gar, einen Teil seiner auf mehr als 100.000 Mann geschätzten Truppen von der Grenze zur Ukraine abzuziehen. Der Westen aber bezweifelt die russischen Zusagen. Und selbst wenn Präsident Wladimir Putin seine Truppen tatsächlich in ihre Heimatkasernen zurückberufen würde: Entschärft wäre der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine damit noch lange nicht. Denn die Differenzen zwischen Moskau und Kiew gehen tief und reichen rund drei Jahrzehnte zurück.

 

Die Ukraine seit dem Zerfall der Sowjetunion ein völlig eigenständiger Staat, die Euromaidan-Proteste spalten das Land

Das ist in Teilen der ukrainischen Bevölkerung nicht anders. Während sich der Westen des Landes eher europäisch fühlt, stehen viele Menschen im Osten der Ukraine der Russischen Föderation nahe. Diese innere Spaltung spiegelt sich auch in der Außenpolitik der Regierung in Kiew wider, die jahrelang versucht, sowohl zu Washington und Brüssel als auch zu Moskau gute Beziehungen zu pflegen. Das geht eine Zeitlang gut - bis sich im Jahr 2013 die Spaltung der Gesellschaft schmerzhaft offenbart. Als Präsident Wiktor Janukowytsch unter Druck aus Moskau erklärt, ein Assoziierungsabkommen mit der EU nicht unterzeichnen zu wollen, kommt es in Kiew zu pro-europäischen Demonstrationen - den sogenannten Euromaidan-Protesten. Mehr als 80 Menschen sterben im Zuge des Konflikts.

 

Die Eingliederung der Krim

Während sich in Kiew eine neue Übergangsregierung bildet, eskaliert die Lage auf der Halbinsel Krim im Süden der Ukraine, wo viele russischstämmige Menschen leben. Das Parlament der Autonomen Republik erklärt im März 2014 die Unabhängigkeit der Krim von der Ukraine, es folgen der Einmarsch russischer Truppen, ein umstrittenes Referendum und schließlich die Eingliederung der Krim in russisches Staatsgebiet durch Moskau.

 

Ukraine-Krise: Bürgerkriegsähnliche Zustände im Donbass

Im Osten der Ukraine, in den Oblasten Donezk und Luhansk, kommt es nur Monate später zu einem bewaffneten Konflikt, der bis heute andauert. Von Russland unterstützte Separatisten kämpfen in der auch Donbass genannten Region gegen ukrainische Regierungstruppen und sogenannte ukrainische Freiwilligenmilizen. Weder das Protokoll von Minsk 2014 noch das Minsker Abkommen ein Jahr später können diese bürgerkriegsähnlichen Zustände beenden. In den Folgejahren sterben dort mehr als 13.000 Menschen.

 

Das Minsker Abkommen

https://www.merkur.de/politik/ukraine-russland-nato-grundakte-minsker-abkommen-putin-merkel-minsk-91349996.html

 

Russlands Angst vor einem Nato-Beitritt der Ukraine

Russland sieht sich von dieser Osterweiterung des transatlantischen Verteidigungsbündnisses bedroht und verweist darauf, es habe 1990 mündliche Zusicherungen etwa der USA und Deutschlands gegeben, dass die Nato nicht in Richtung russischer Grenze expandieren werde. Gleichzeitig aber erkennt der Kreml schon 1997 die Osterweiterung schriftlich an: mit der Unterzeichnung der Nato-Russland-Grundakte, in der sich beide Seite für den „Bau eines stabilen, friedlichen und ungeteilten, geeinten und freien Europas“ aussprechen und erklären, auf „Androhung oder Anwendung von Gewalt gegeneinander“ zu verzichten.

 

Wie Putin die Präsenz von NATO-Truppen verhindern will

Dessen ungeachtet fordert Wladimir Putin heute nicht nur, die Ukraine dürfe nie Teil der Nato werden; der russische Staatspräsident will auch, dass die Osterweiterung des Bündnisses de facto zurückgenommen wird, dass also der Zustand vor Abschluss der Grundakte 1997 wiederhergestellt wird. Russland will so die Präsenz von Nato-Truppen auf dem Gebiet des früheren Warschauer Pakts vermeiden. Der Westen wiederum verweist auf die staatliche Souveränität der Ukraine: Das Land dürfe selbst entscheiden, ob es Mitglied der Nato werden wolle oder nicht. Fraglich bleibt dabei, ob es Russland tatsächlich vor allem um die Ukraine geht - oder ob der russische Präsident nicht vielmehr eine Neuordnung des gesamten europäischen Kontinents anstrebt.

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