Voraussicht zur Nationalratswahl am 29.09.2024 nach Prognosen IN ÖSTERREICH

Mit Stand Ende August 2024 stürzen ÖVP und Grüne –  nach einer kurzen Erholungsphase im Hochsommer – stark ab. Die ÖVP kommt, trotz „Kanzlerbonus“ nur mehr auf 23 % der Umfragen-Stimmen (2019: 37,46 %), die Grünen auf gerade einmal 9 % (2019: 13,9 %). Die SPÖ steht bei 21 Prozent. Das zeigen die Monats-Durchschnittswerte: eine von uns erstellte Zusammenschau aller in einem Monat veröffentlichten Umfragen und den Durchschnittswerten der Parteien.

Die Wahlergebnisse im Osten Deutschlands

Ergebnisse der Sachsen- und Thüringen-Wahl: CDU gewinnt in Sachsen – AfD trotz Höcke in Thüringen

Die Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen sind entschieden. Die AfD verzeichnet laut Ergebnissen hohe Stimmenanteile bei der Sachsen-Wahl 2024 und Thüringen-Wahl 2024. Update vom 2. September, 23.15 Uhr: Die Thüringer CDU hat den Weg für erste Gespräche mit dem Bündnis Sahra Wagenknecht und der SPD frei gemacht. Thüringens CDU-Generalsekretär Christian Herrgott sagte, der Landesvorstand habe ihn selbst und CDU-Landesparteichef Mario Voigt ermächtigt, diese Gespräche zu führen. Es handele sich noch nicht um Koalitions- und auch nicht um Sondierungsgespräche. Der Beschluss des Landesvorstandes sei einstimmig gewesen. Herrgott machte zugleich klar, dass der Unverein-barkeitsbeschluss der CDU weiter gelte. „Das gilt, klar: Wir werden nicht mit der AfD zusammenarbeiten. Das haben wir vor der Wahl gesagt und das gilt auch nach der Wahl. Gleiches gilt für eine Koalition mit der Linken“, sagte Herrgott. Er machte klar, dass man am Beginn eines „langen, langen und intensiven Prozesses“ stehe. 

 

Ergebnis der Sachsen-Wahl: Kretschmer schließt Zusammenarbeit der CDU mit AfD aus

Update vom 2. September, 15 Uhr: Nach dem Ergebnis der Sachsen-Wahl schließt Ministerpräsident Michael Kretschmer wie schon davor eine Zusammenarbeit mit der AfD klar aus – und auch eine Koalition mit der Linken. Über die AfD sagte der CDU-Landeschef in Berlin: „Die Partei wird eine Oppositionsrolle einnehmen, in der Demokratie ist das eine wichtige Angelegenheit.“ Das Ergebnis der Sachsen-Wahl gebe der CDU die Chance auf eine stabile Regierung, sagte Kretschmer. Sie nach der Landtagswahl in Sachsen zu bilden, werde nicht leicht und gehe auch nicht schnell. „Es geht darum, in Ruhe und großer Verantwortung darüber zu sprechen, welche Themen jetzt notwendig sind.“ Rechnerisch möglich wäre etwa ein Bündnis der CDU mit dem Bündnis Sahra Wagenknecht und der SPD oder den Grünen. 

 

Nach Ergebnis der AfD bei Wahlen in Thüringen und Sachsen: Chrupalla schielt auf Bundespolitik

Nach dem Wahlsieg der AfD in Thüringen und Sachsen hat AfD-Chef Tino Chrupalla die langfristigen Ambitionen seiner Partei auch auf Bundesebene unterstrichen. „Insgesamt muss es natürlich darum gehen, dass wir irgendwann auch auf Bundesebene stärkste Kraft werden. Das ist unser Ziel. Diese blaue Welle muss vom Osten in den Westen kommen, in die alten Bundesländer“, sagte Chrupalla bei einer Pressekonferenz nach den Wahlen in Thüringen und Sachsen in Berlin.

 

Die Wahl in Brandenburg

Die SPD wird mit fast 31 Prozent erneut stärkste Kraft in Brandenburg - gefolgt von der AfD. Der neue Landtag wird nur aus vier Parteien bestehen, das neu gegründete BSW wird aus dem Stand drittstärkste Partei in Brandenburg. Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) wird mit 13,5 Prozent drittstärkste Kraft - vor der CDU, die auf 12,1 Prozent kommt. Die Grünen mit 4,1 Prozent, die Linke mit 3,0 Prozent und BVB/Freie Wähler mit 2,6 Prozent liegen unterhalb der Fünf-Prozent-Hürde und sind nicht im Landtag vertreten, da sie auch keine Direktmandate gewinnen konnten. Die FDP hat mit 0,8 Prozent ihr schlechtestes Ergebnis aller Zeiten bei einer Wahl in Deutschland eingefahren, die Tierschutzpartei kommt auf 2,0 Prozent, das neu formierte Bündnis Plus auf 0,9 Prozent. Plus hat sich aus Volt, Piraten und ÖDP formiert, bei der letzten Brandenburg-Wahl 2019 kamen sie zusammen auf 1,3 Prozent der Stimmen. Dietmar Woidke (SPD) könnte mit diesem Ergebnis nach elf Jahren im Amt weiterregieren, muss aber eine neue Koalition finden. Die Grünen sind nicht mehr im Landtag und eine Regierung nur mit der CDU hätte keine absolute Mehrheit. Die AfD - mit der keine der anderen Parteien koalieren will - erringt dem vorläufigen Ergebnis zufolge mehr als ein Drittel der Landtagssitze und hat damit eine sogenannte Sperrminorität. Damit könnte sie im Landesparlament Entscheidungen und Wahlen blockieren, die eine Zweidrittelmehrheit erfordern, zum Beispiel die Wahl von Verfassungsrichtern. Nach den jüngsten Fakten bleibt nur mehr das Bündnis Wagenknecht als möglicher Koalitionspartner für Woidkes SPD, die Verhandlungen laufen.