Der Putingegner Alexander Walte-rowitsch Litvinenko geboren am 30. August 1962 in Woronesch, gestorben am 23. November 2006 in London war ein russischer und später britischer Nachrichtendienstler. Er war längere Zeit Offizier des bolschewistisch-sowjetischen Geheimdienstes KGB, beziehungsweise. seines russischen Nachfolgers FSB  (dies führte zu Eifersucht Putins, der erst beim dritten Anlauf vom KGB registriert wurde).

Ein Beitrag von Michele Graduité*

 

LESEZEICHEN:

Litvinenko als Putingegner

Der Fall ist filmreif

„Beunruhigter Richter“

Keine Ausweisung der Hauptverdächtigen

 

Litvinenko als Putingegner

Ab 2003 wurde Litvinenko Überläufer und Informant des britischen Auslandsgeheimdienstes MI6. Litwinenko wurde vom russischen Oligarchen Boris Beresowski unterstützt, dies wurde dem Oligarchen zum Verhängnis und er landete in langer Haft in Putins Russland. Später trat er als Kritiker des russischen Präsidenten Wladimir Putin und Buchautor in Erscheinung. Diese Fakten zwangen Litvinenko und seiner Gattin nach Großbritannien ins Exil zu gehen. Aber damals wusste er noch nicht (wie so viele Putinkritiker), dass eine Verfolgung des russischen Präsidenten an den Staatsgrenzen nicht Halt macht, seien sie nun Russen oder andere Staatsbürger. Seine Handlanger für diese kriminellen Handlungen ist der neue Geheimdienst FSB.

 

Der Fall ist filmreif

Der Fall des Alexander Litwinenko ist filmreif: Der ehemalige KGB-Agent wurde 2006 vergiftet und starb an den Folgen. In London wurde sein Fall neu aufgerollt – denn es könnte sich um eine „staatlich veranlasste Ermordung eines britischen Staatsbürgers“ handeln. Am 1. November trank Litwinenko in einem Londoner Café einen Tee, zusammen mit seinem früheren Geheimdienstkollegen Andrei Lugowoi und Dimitri Kowtun. Am 23. November starb er an den Folgen des Tees. Wie die Ermittler der britischen Kriminalpolizei Scotland Yard schließlich am Urin des 43-Jährigen nachweisen konnten, hatte sich hoch radioaktives Polonium 210 in dem Getränk befunden. Litwinenko fühlte sich noch am Abend desselben Tages unwohl, verlor später die Haare und starb schließlich qualvoll in einer Londoner Klinik.

 

„Beunruhigter Richter“

Der vorsitzende Richter Robert Owen sprach zum Auftakt von einem höchst beunruhigenden Fall: „Die bisherigen Untersuchungen haben den Vorwürfen Nahrung gegeben, dass es sich um eine staatlich veranlasste Ermordung eines britischen Staatsbürgers in London handelte.“

 

Keine Ausweisung der Hauptverdächtigen

Die Untersuchung des Falls fand. in einzelnen nicht-öffentlichen Sitzungen statt, schließlich war Litwinenko zum britischen Geheimdienst übergelaufen. Die frühere Ehefrau Litwinenkos, Marina, hatte lange für die neue Untersuchung des Falls gekämpft. Schließlich willigte die britische Innenministerin ein. Die beiden Hauptverdächtigen Lugowoi und Kowtun weisen die Mordvorwürfe zurück, aber was für einen Auftragsmord Russlands spricht ist die Verweigerung die beiden auszuweisen. Putin versteckt sich hinter der Tatsache, dass Russland – besonders nach dem Überfall auf die Ukraine – nicht ausliefert.

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