Stille Nacht als Weltfriedenslied 2022/23

Das Lied wurde unter Beteiligung der Oberndorfer Geschwister Mairoll in der ersten Nachkriegs-Weihnachtsmette 1945 aus dem noch besetzten Oberndorf weltweit im Radio übertragen. 

LESEZEICHEN:

BEZIRK BRAUNAU

Besonderheiten, was die Entstehung betrifft

Die Orgel versagte wieder einmal ihren Dienst

Joseph Mohr und Franz-Xaver Gruber

Erkenntnisse

Das Erstaunliche: Ein  rascher „Siegeszug“

Zusammenfassung: Die Schöpfer des Weltfriedensliedes

Der Bilderreigen und die Fassung Karl Ellingers

 

BEZIRK BRAUNAU / OBERNDORF /MARIA PFARR / LUNGAU UND TENNENGAU. (km/afm) Zu Heiligabend 1818 brachte ein Männer-Duett, bestehend aus dem Hilfspfarrer Joseph Mohr (Tenor) und dem Arnsdorfer Dorfschullehrer und Organisten Franz Xaver Gruber (Bari-ton), in der Schifferkirche St. Nikolaus in Oberndorf bei Salzburg das Weihnachtslied „Stille Nacht, heilige Nacht“ zum ersten Mal zu Gehör. Das in D-Dur überlieferte Lied begleitete Mohr mit Gitarre und sang die erste Stimme, Gruber die zweite. Die Orgel war alt und versagte gerade zur Weihnacht ihren Dienst. Es gab kein Radio und/oder TV, schon gar keine Social Medias und dennoch trat das Lied in kürzester Zeit seinen Siegeszug weltweit an. Anfänglich wurde angenommen, dass es von Mozart oder Haydn stamme. Die Originalversion umfasst 6 Strophen. Der Grund zur Beteiligung des Friedensbezirkes Braunau folgt weiter unten. Das Lied gilt als Weltfriedenslied und könnte auch heuer wieder im Ukrainekrieg zu hören sein und vielleicht singen Russen und Ukrainer das Lied wieder gemeinsam in einer Weihnachtswaffenruhe wie in den beiden Weltkriegen zuvor.

 

Ein Bericht von Alois-Felix Mairoll

 

Besonderheiten, was die Entstehung betrifft

Wie kamen nun die beiden Schöpfer des Liedes als gute Freunde zusammen – es war ganz klar ein Wirtshaus als sinnbildliches Social Medium dieser Zeit. „Die Schiffer san gor oarme Leit, dessatwegen moch ma eahna a kloane Freid“. Belegt ist auch eine Beschwerde des Dechant Nöstlinger an den Salzburger Erzbischof, dass sich der Hilfspfarrer Joseph Moor mit seinem Freund Gruber „des Abends- und Nachtzeit viel zu oft im Wirtshause aufhalte und beide auch sehr dem Alkohole zugetan seien“. Letztendlich hielt Mohr die Auseinandersetzungen mit seinem Dechant nicht mehr länger aus und kam nach Kuchl bei Salzburg, einen seiner vielen Lebensstationen. Die Zeit, in welcher das Lied entstand, war eine fürchterliche Kriegszeit, Napoleon Bonaparte und seine mit ihm verbündeten Bayern saugten die überfallenen Kriegsgegner förmlich wie eine Zitrone aus! (Anm. d. Redaktion: Wie sich historisch die Bilder gleichen können / 2022)

 

Die Orgel versagte zur Weihnacht 1818 wieder einmal ihren Dienst

Dies war der Grund, dass sich die beiden etwas einfallen lassen mussten, um die Mitternachtsmette musikalisch zu gestalten. Dies wurde im Wirtshaus besprochen. Das eigentlich vorerst nicht unbedingt bekannte Gedicht Mohrs mit der Gitarrenmusik des Dorfschullehrers Franz-Xaver Gruber führte zum später weltberühmten Weihnachtslied.

 

Joseph Mohr (1792 – 1848) und Franz-Xaver Gruber (1787 – 1863)

Joseph Mohr (1792–1848) hatte den Liedtext bereits 1816 in Mariapfarr im Salzburger Bezirk Lungau in Form eines Gedichts geschrieben.

Conrad Franz Xaver Gruber (1787–1863) komponierte dann vor Weihnachten 1818 auf Wunsch Mohrs eine Melodie zu diesem Gedicht. Aus zwei Urkunden lässt sich die exakte Entstehungsgeschichte des Liedes nach-vollziehen: Einerseits durch die authentische Veranlassung, und andererseits durch das älteste erhaltene Autograph von Joseph Mohr, das erst im Jahr 1995 in Salzburg aufgefunden wurde. Dieses Autograph, datiert auf die Zeit um 1823, stellt das älteste Dokument für die Entstehungsgeschichte des Liedes dar. Es befindet sich im Besitz des Salzburger Museumsvereines und wird im Salzburg Museum aufbewahrt. Beide Dokumente ergänzen und bestätigen einander in folgenden

 

weitere Erkenntnissen

Wie erwähnt, verfasste Joseph Mohr  den Text bereits 1816 im Lungau als Gedicht – und hier bekommt der Bezirk Braunau seine Rolle als Beteiligung am Lied, denn Conrad Franz-Xaver Gruber als Komponist war in Hochburg-Ach gebürtig. Joseph Mohr bat am 24.12.1818 seinen Freund Conrad Franz Xaver Gruber um die Vertonung des vorhandenen Gedichtes aus dem oben erwähnten „Orgelgrund“. Daher war Joseph Mohr also nicht nur Dichter, sondern auch Initiator für das Lied. Darüber hinaus wirkte er auch bei der Uraufführung neben Franz Xaver Gruber als Sänger und Gitarrist mit. Text und Melodie des Liedes begeisterten die Kirchgänger von Oberndorf. Es ist bekannt, dass Mohr in seinem Leben oftmals die Arbeits- und Wohnorte wechseln musste. Zum einen erkrankte er an der Lunge und bat um kirchliche Versetzung nach Salzburg, später nach Oberndorf bei Salzburg, es folgten Kuchl und Wagrain, wo er nur 55-jährig verstarb. Die Freundschaft der beiden hielt lebenslang, doch dürfte die Oberndorfer Zeit wohl die schönste in Mohrs kurzem Leben gewesen sein.

 

Das Erstaunliche: Ein  rascher „Siegeszug“ des Friedensliedes um die Welt

Das Weihnachtslied gilt als Friedenslied. Manchmal wird es sogar als Weltfriedenslied bezeichnet und in der Tat verströmt die sanfte Melodie im Sechs-Achtel-Takt in der Verbindung mit dem meditativen Text eine Stimmung, die Ruhe und Frieden verheißt. Als Friedenslied kann „Stille Nacht, heilige Nacht“ aber auch aufgrund seiner weltweiten Verbreitung bezeichnet werden. In vielen Ländern der Welt wird es, alle gesellschaftlichen und kulturellen Unterschiede überschreitend, an Heiligabend gesungen. Mittlerweile ist es in über 500 Sprachen und Dialekte übersetzt worden sein. Es fehlten die Massenkommuni-kationsmittel und umso erstaunlicher ist die schnelle Verbreitung. Das Lied wurde auch vielfach missbraucht, ja sogar „rechtslastig“ umgestaltet. Im ersten und zweiten Weltkrieg sangen die Kriegsgegner während des weihnachtlichen Waffen-stillstandes in unmittelbarer Begegnung das Lied gemeinsam, was vor allem die Kriegstreiber nicht gerne sahen und dann vielleicht auch heuer nicht gerne sehen werden wollen (betrifft allerdings nur Putin).

 

Zusammenfassung: Die Schöpfer des Weltfriedensliedes

Joseph Franz Mohr (* 11. Dezember 1792 in Salzburg, Erzstift Salzburg; † 4. Dezember 1848 in Wagrain im damaligen Kaiser- und Königtum Österreich-Ungarn.) war ein österreichischer Priester und Dichter. Er hat 1816 den Text des weltbekannten Weltfriedens-Weihnachtsliedes „Stille Nacht, heilige Nacht verfasst und 1818 Franz Xaver Gruber veranlasst die Melodie zu komponieren und es an Heiligabend desselben Jahres mit ihm uraufgeführt.

 

Conrad Franz Xaver Gruber (* 25. November 1787 in Unterweitzberg in Hochburg-Ach; † 7. Juni 1863 in Hallein im Kaiser- und Königtum Österreich-Ungarn) war ein österreichischer Komponist. Er schrieb 1818 die Melodie zum bekannten Weltfiedens-Weihnachtslied, Stille Nacht, heilige Nacht, das Joseph Mohr 1816 gedichtet hatte. Er überlebte seinen Freund um zwei Jahrzehnte. Trotz so mancher Entfernungen trafen sich beide danach noch mehrmals.

 

Der Bilderreigen und die Fassung aus

Karl Ellingers Album 2022


Chirbit öffnen

J. Mohr

Joseph Mohr schuf durch ein Gedicht 1816 den Text des Weltfrie-densliedes. 1818 schließ-lich bat er seinen Freund Gruber, die Melodie dazu zu schaffen.

 

 

F. Gruber

Franz-Xaver Gruber gilt als der musika-lische Schöp-fer des Weltfriedens-liedes. Er wurde in Unterweitz- bach / Hoch-burg-Ach  geboren.

 

 

Kapelle

Die St.-Niko-llauskirche als Urauffüh-rungsstätte musste einem Umweltereig-nis weichen. Deshalb wurde an dieser Stelle die Stille-Nacht-Kapelle errichtet.

 

 

Im Krieg

Während des  Weihnachts-Waffenstill-standes sangen die Gegner der Weltkriege miteinander das Lied.

Natürlich sehr zum Verdruss der Kriegs-treiber!

 

 

NACHTRAG: Die Bilder von Mohr und Gruber sind Gemälde und auf der Kamera von DD. Renée Mühringer zu finden. Die Maler sind uns nicht bekannt.. Wir bedanken uns für die freundliche Überlassung von Bild-, Text- und Tonmaterial der Quellen, sofern sie nicht von der kreativMedia ARGE stammen (AFM 1980 - 2022)