Er wurde in Europa mehr verehrt, als es Rom lieb war und bekam zahlreiche Preise, unter anderem jenen des deutschen Buchhandels, letztlich die Ehrendoktorwürde einer deutschen Universität. Cardenal wurde nicht müde und war bis ins hohe Alter (95) und bis zu seinem Tod aktiv und nahm zahlreich Stellung auch zu Kirchenfragen, welche von vielen als „links“ betrachtet wurden. In Wirklichkeit galt sein Verständnis der Basisdemokratie mit christlichen Basisgemeinden, letztendlich in Solentiname, das ihm von den Herrschern systematisch vernichtet wurde.

 

„Die Wahl dieses Papstes ist ein Wunder!“

 

So nahm Ernesto Stellung zur Wahl des südamerikanischen Papstes Franziskus. Als er gesundheitlich schon etwas angeschlagen war, hob überraschend der neue Papst sämtliche Sanktionen gegen ihn auf und gab ihm die Priesterwürde zurück und damit die Gelegenheit, zu seinen Lebzeiten noch Messen zu lesen. Damals litt er schon an den Krankheiten, welche ihm im Februar 2020 das Leben kosteten: Nieren und Herzversagen! Außer Frage steht, dass er eine schillernde Figur war, dennoch erhielt er auch noch 2012 den Spanischen Königin Sofia Preis für iberoamerikanische Literatur.

 

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